Montag, 12. Oktober 2009

SIR FRANCIS DRAKE

Von bambulie 15.09.2009, 23.57 Uhr

Aus dem Buch: >> HISTORIC WORLD LEADERS <<

Gale Research Incorporation
Detroit - Washington - London


Aus dem Englischen übersetzt
von J.BAMBULIE

Sir Francis Drake
(1538/45 - 1596)

Manche betrachteten ihn als Seeräuber, andere sahen ihn als Patrioten.
Dieser Engländer ging deshalb in die Geschichte ein, da er es schaffte zur Bedrohung für die weltweiten spanischen Interessen zu werden, wie auch wegen seiner wichtigen Rolle beim Sieg über die spanische Armada, einschließlich der ersten Weltumseglung.

Hinsichtlich der Geburt und Jugend von - Francis Drake - verfügt die Geschichts-forschung nur über sehr unvollständiges Material. Der Name seines Vaters war Edmund. Seine Mutter hieß mit Mädchennamen - Mylwaye. Doch weder ihr Vorname noch etwa die genauen Geburtsdaten ihres berühmten Sohnes sind bekannt. Schätzungen nach, wurde er um 1540 in - Tavistock - England - geboren.

Sein Vater Edmund und seine Frau hatten insgesamt 12 Kinder, von denen - Francis - der Älteste war. Die Legende erzählt weiterhin, dass sein Vater Edmund gezwungen war nach Kent zu fliehen. Der Grund dafür, sei sein protestantischer Glaube gewesen. Nach neuesten Forschungen floh er aber im Jahre 1548 deswegen nach Kent, da er angeblich an zwei Gerichtshöfen wegen Diebstahls angeklagt war.

Die Familie ließ sich in Kent nieder. Ihr Zuhause fanden sie im Rumpf eines alten Schiffes, welches im Hafen herumlag. Dadurch kam Drake schon im sehr frühen Alter mit dem Wasser und mit Schiffen in Kontakt den er dann auch Zeit seines Lebens beibehielt. Einige Jahre nach der zwölften Geburt verstarb seine Mutter und sein Vater Edmund wurde dadurch zum Witwer. Da er nicht in der Lage war für alle seine Kinder ausreichend zu sorgen, schickte er sie, nachdem sie das Teenager-Alter erreicht hatten, in der Regel als Schiffsjungen zur See.

Drakes Ausbildung in der Kunst der Navigation begann auf einem Schiff, das hauptsächlich im Küstenhandel unterwegs war. Seine Loyalität und sein Fleiß den er als Lehrling an den Tag legte, hatte schließlich zur Folge, dass er nach dem Tode des Schiffseigners, aufgrund nicht vorhandener Erben, laut Testament zum Eigentümer des Schiffes ernannt wurde. Nach einiger Zeit verkaufte Drake das Schiff wieder und ließ sich bei seinem Cousin - John Hawkins - in Plymouth nieder.
Im Jahre -1566 - nahm er dann an einer Seereise teil, mit dem Ziel Karibik.
Damals eine von zahlreichen spanischen Kolonien. Dabei kam er auch das erste Mal mit dem Sklavenhandel in Kontakt.
Gegen Ende des Jahres 1567 segelte er erneut zu den spanischen Kolonien, damals noch "Neue Welt " genannt. Sein Cousin - Hawkins - war der Geldgeber für diese Mission, die aus insgesamt sechs Schiffen bestand, wovon Drake eines befehligte. Es handelte sich wahrscheinlich um illegalen Sklavenhandel auf dem Seeweg, allerdings in Gegenden, die von den Spaniern und Portugiesen kontrolliert wurden.

In der Gegend um - San Juan d'Ulua - starteten die Spanier entgegen jeglicher Abmachung, und noch dazu ohne jede Vorwarnung einen Angriff auf die Engländer, die gerade damit beschäftigt waren ihre Schiffe auf die gefährliche Atlantik Überquerung vorzubereiten.
Nur zwei englischen Schiffen gelang es schließlich den Spaniern einigermaßen heil zu entkommen, um wieder heimatliche Gefilde erreichen zu können.
Drake, ein gläubiger Protestant, hegte von diesem Zeitpunkt an und für den Rest seines Lebens einen immensen Hass gegen die Spanier und den Katholizismus.

In den Jahren 1570 und 1571 machte sich Drake erneut auf, um die so genannten
"Spanischen Gewässer" zu erkunden. Diese beiden Seereisen dienten ausschließlich der optimalen Vorbereitung für einen bevorstehenden Raubzug seinerseits. Schließlich im Jahre 1572 stach er mit zwei Schiffen in Richtung Karibik in See, mit dem Ziel, Angst und Schrecken in den - Spanischen Kolonien - zu verbreiten. Drake und seine Männer stießen tatsächlich auf einen Silberschatz und es gelang ihnen auch - Nombre de Dios - gefangen zunehmen.

Allerdings erlitt Drake bei diesem Unternehmen eine schwere Verletzung, worauf man sich schließlich zum Rückzug entschloss.
Durch diesen Umstand waren sie gezwungen gewesen den Schatz vorerst zurückzulassen. Schließlich erreichten sie - Cartagena - wo sie mit ihrem Schiff im Hafen vor Anker gingen. Die Ureinwohner konnten das riesige Schiff nur noch hilflos anstarren, da sie so etwas bis dahin noch nie gesehen hatten.
Bei einem erneuten Versuch sich an Land des Schatzes zu bemächtigen kam Drake in Kontakt mit entflohenen schwarzen Sklaven - cimarrones -, die sich ihm schließlich sogar anschlossen.

Seine neuen Verbündeten hassten die Spanier ebenso, und wussten darüber hinaus auch sehr gut Bescheid, was die Transportwege der Spanier durch die Landenge von Panama anbelangte. Zusammen mit den - cimarrones - sah Drake bei diesem Unternehmen zum ersten Mal den Pazifischen Ozean, die Stätte seiner zukünftigen Großtaten. Bei dem anschließenden Überfall auf einen Konvoi der Spanier gelang es Drake, einen beträchtlichen Teil des Silberschatzes zu erbeuten, sodass der Raubzug in finanzieller Hinsicht ein voller Erfolg war. Persönlich jedoch, hatte er einen großen Verlust erlitten, da sein Bruder - John Drake - bei diesem Unternehmen ums Leben gekommen war. Er war einer von schätzungsweise 200 bis 300 Männer, die die Engländer bei dieser Mission verloren.
Insgesamt war die Aktion, deren Ziel es war, die Spanier zu bestrafen und Beute zu machen ein Erfolg, auch für die Investoren, denen dadurch erhebliche Gewinne beschert wurden.
So begab er sich also wieder auf die Heimreise in Richtung England, wo er am 9.August 1573 in - Plymouth - wieder vor Anker ging.

Über die nächsten Jahre in - Sir Francis Drake - Leben gibt es nur unvollständige Berichte. Unter der Leitung des Grafen von Essex, war er wohl im Jahre 1575 an einer Expedition in Irland beteiligt. Zudem profitierte Drake auch von der Gönnerschaft zweier mächtiger Männer am Hofe von Königin Elisabeth.
Es waren dies - Graf von Leicester - sowie - Sir Francis Walsingham -, der das Amt des Außenministers bekleidete. Beide hassten die Spanier ebenso wie Drake.
Mit der Unterstützung dieser beiden mächtigen Männer traf man schließlich im Jahre - 1577 - geheime Vorbereitungen zu einem erneuten Abenteuer, welches auch von Königin Elisabeth mitfinanziert wurde.
Unter strenger Geheimhaltung stellte man eine neue Mannschaft zusammen und gleichzeitig verschleierte man durch gezielte Desinformationen den eigentlichen Zweck des Unternehmens.
Offiziell ließ man verlauten, es handle sich um eine Handelsreise in die Karibik.
In Wirklichkeit aber war man natürlich auf Profit aus und zwar durch Überfälle und Plünderungen. Außerdem wollte man die Spanier, bei sich eventuell bietender Gelegenheit ganz gezielt attackieren.

Drake startet zu seiner berühmten Seereise

Mit einer Flotte aus insgesamt fünf Schiffen stach Drake schließlich am 13.Dezember 1577 von Plymouth aus in See. Drake hatte das Kommando und segelte auf der Golden Hind, die später in die Pelican umbenannt wurde.
Längseits lagen die Swan die Christopher, die Marigold, sowie die Elizabeth in der rauen See. Drei Jahre später sollte er allerdings mit nur einem Schiff zurückkommen, nämlich mit der Pelican. Vor der Straße von Magellan wurden die Swan und die Christopher, zu jeweils verschiedenen Zeiten, aus technischen Gründen wohl oder übel versenkt. Beide Schiffe waren mittlerweile schwer Leck geschlagen.
Die Marigold war nach einem Sturm zunächst verschwunden, tauchte aber später wieder auf, wohingegen die Elizabeth vorzeitig nach England zurückkehrte.

Die Route führte Drake und seine Männer zur marokkanischen Pacific Küste - wo sie von aggressiven Moslems attackiert wurden -, weiter zum - Kap Verde Islands - wo man die Gelegenheit nutzte, sich mit neuen Vorräten einzudecken.
In dieser Gegend gelang es ihm auch zwei Portugiesische Schiffe zu entern, wobei ihm auch ein Portugiesischer Lotse in die Hände fiel, der sich später noch als sehr wertvoll erweisen sollte. Anschließend segelte er weiter zur brasilianischen Küste.

Nachdem die Flotte im April 1578 die Ostküste von Südamerika erreicht hatte, segelte Drake zunächst weiter in die Bucht von - Montevideo - um schließlich Mitte Mai in - Point Desire - vor Anker zu gehen. Man nahm wieder Proviant und frisches Wasser an Bord und zwei Wochen später stach man erneut in See, um schließlich Mitte Juni im Hafen von - Sankt Julian - erneut vor Anker zu gehen.

Dies war der letzte Stopp, bevor Drake die - Straße von Magellan - erreichte, wo er es mit Schwierigkeiten, sowohl von außen als auch von innen zu tun bekam. Die externe Bedrohung kam von äußerst unfreundlichen Indianern die zwei Engländer töteten, sich dann aber sehr schnell zurückzogen, als sie das erste Mal die Wirkung von europäischen Feuerwaffen kennen lernten.
Die interne Bedrohung kam in Gestalt von Thomas Doughty, einer von mehreren Gentlemen und Abenteurern, der sich aber zusehends immer mehr in den Vordergrund drängte und sogar Drake mehr oder weniger das Kommando abspenstig machen wollte.
Drake bekam nun auch immer mehr Beschwerden von seiner Mannschaft, bezüglich des unmöglichen Benehmens von Mr. Doughty, sodass er keine andere Möglichkeit mehr sah, als den Gentlemen vorerst unter Arrest zu setzen.
Als die Angelegenheit sich immer mehr zuspitzte, beschloss Drake, Mr. Doughty schließlich wegen Hochverrats anzuklagen, da dieser durch sein Verhalten, letztendlich auch das ganze Unternehmen gefährdete, und somit in der Konsequenz, auch die Interessen ihrer Majestät Königin Elizabeth.
In einer kurzen und überaus fragwürdigen Gerichtsverhandlung, hinsichtlich der Legalität dieses Verfahrens, wurde Mr. Thomas Doughty für schuldig gesprochen und enthauptet.

Mit drei Schiffen erreichte Drake am 20. August 1578 die Straße von Magellan. Siebzehn Tage später am 6. September gelangte er in den Pazifischen Ozean. Dort erwartete ihn bereits neues Ungemach. Aufkommende heftige Stürme führten erneut dazu, dass die Marigold in schwere Seenot geriet und unterging. Am 7. Oktober schließlich, verloren die Golden Hind und die Elizabeth aufgrund der nicht enden wollenden Stürme permanent den Sichtkontakt zueinander.

Der Sturm hatte das Kommandoschiff, die Golden Hind zum Kap Horn hinunter geblasen, wo die Mannschaft am 24. des selben Monats, nach vielen Wochen wieder zum ersten Mal die Sonne zu Gesicht bekam. Beunruhigt über den Verbleib der Elizabeth verlegte Drake seinen Kurs auf den dreißigsten Breitengrad in Richtung auf die Küste von Chile.

Mit dem Kapitän der Elizabeth, John Wynter hatte man für den Fall, dass man sich aus den Augen verlieren sollte nämlich vereinbart, dass man sich dort wieder treffen würde. Doch entgegen dieser Anordnung machte sich die Elizabeth wieder zurück auf den Heimweg nach England, wo sie am 2. Juni 1579 ankam. Wer nun diese Entscheidung getroffen hatte, ob der Kapitän der Schiffsmeister oder am Ende gar die Mannschaft selbst, konnte nie geklärt werden.
Nach einem Stopp auf der Mokkainsel überfiel die Golden Hind im Hafen von -Valparasio - ein großes Handelsschiff und bald darauf die Stadt selbst. Anschließend überfielen die Engländer unter Drakes Oberbefehl, noch einige andere Handelsschiffe, sowie auch einen weiteren Hafen.
Den großen Coup konnte Drake bis zum 1.März 1579 allerdings nicht landen. Dann jedoch, gelang es ihm, die - Nuestra Senora da la concepcion - (auch bekannt als Cacafuego) in einer waghalsigen Aktion zu entern. Das spanische Schiff war randvoll mit Gold, Silber und Juwelen beladen. Obwohl diese Beute nicht die letzte war, die Drake auf diesem Trip machen sollte, war es jedenfalls die größte und reichhaltigste. Die letzte Aktion in "Neu Spanien" war die Zerstörung eines kleineren Hafens. Mit der Genugtuung beide Ziele erreicht zu haben, nämlich fette Beute und Rache geübt zu haben, machte sich Drake schließlich zurück auf den Weg nach England.

Er scheute allerdings davor zurück, wieder durch die Straße von Magellan zu segeln, denn das Risiko dort erneut auf spanische oder portugiesische Schiffe zu stoßen wäre zu hoch gewesen. So wie die Lage war, gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder über den Pazifik, oder er machte sich auf die Suche nach der sagenhaften - Straße von Anian -, die alten Legenden nach angeblich durch den gesamten amerikanischen Kontinent führen sollte.

Drake entschied sich schließlich für die letztere der beiden Möglichkeiten. In jedem Fall verfügte er aber nur über äußerst unzuverlässiges Kartenmaterial. Von Mitte April bis Mitte Juni, gab es keinen Sichtkontakt mit der Küste, bis die Golden Hind schließlich in der nahe gelegenen Bucht von San Francisco vor Anker ging. Man verbrachte einen Monat damit dringend notwendige Reparaturarbeiten durchzuführen, frisches Wasser und Verpflegung an Bord zu nehmen, sowie die freundschaftlichen Beziehungen zu den Ureinwohnern zu pflegen.

Als Drake schließlich klar wurde, dass es keine - Straße von Anian - geben konnte, und ebenso wenig eine Pazifiküberquerung nicht in Frage kam, segelte er am 23. Juli 1579 mit der Golden Hind Richtung Westen.
Erst nach zwei Monaten bekamen sie wieder Land in Sicht. Sie kreuzten die Insel - Caroline - sahen aber davon ab an Land zu gehen, wegen der äußerst aggressiven Ureinwohner, sondern gingen stattdessen bei den Phillippinen vor Anker um sich mit frischen Wasser und Proviant zu versorgen.

Anschließend ging es weiter zu den Gewürzinseln, auch bekannt unter dem Namen - Moluccas. Auf dieser Insel regierte Baab, der Sultan von Ternate. Dieser Sultan war auch kein Freund der Spanier und behandelte die Engländer deshalb mit großen Respekt und Wohlwollen, und versorgte Drake mit Vorräten die er dringend benötigte. So auch mit sechs Tonnen Zwiebeln und Knoblauch. Für die damalige Zeit ein extrem wertvolles Gewürz.
Nach einem fünftägigen Aufenthalt verließen die Engländer wieder die Insel, nicht aber ohne vorher dem Sultan zu versprechen, innerhalb der nächsten zwei Jahre erneut eine englische Expedition zu entsenden. Anschließend machte man noch einen fast einmonatigen Stopp auf einer Insel die Drake - Crap Island - nannte, um vor Antritt der langen Heimreise wieder einmal dringend erforderliche Reparaturarbeiten auszuführen.

Nach zwei Kurzaufenthalten in Timor und Java im März des Jahres 1580 steuerte er direkt zum Kap der guten Hoffnung, vermied es allerdings die Haupthandelsroute der Portugiesen zu kreuzen. Schließlich schaffte es die Golden Hind in weniger als zwei Monaten den Indischen Ozean zu überqueren. An der afrikanischen Atlantikküste genauer gesagt in - Sierra Leone - legte man wieder einen Zwischenstopp ein, und macht sich dann auf das letzte Stück zurück nach England.
Am 26. September 1580 erreichte Drake mit der Golden Hind die englische Hafenstadt Plymouth.

Ritterschlag von Königin Elizabeth

Die Ankunft Drakes war allerdings nicht der große Triumph, wie man vielleicht hätte erwarten können. Drakes Rückkehr wurde erst einmal geheim gehalten, um so erst das politische Klima erkunden zu können.
Schließlich überbrachte ihm ein Kurier des Hofes eine Einladung zur königlichen Audienz.
An der Spitze eines kleinen bewaffneten Konvois betrat Drake daraufhin den Palast um ihrer Majestät eine kleine Auswahl der mitgebrachten Kostbarkeiten zu präsentieren. Anschließend wurde ihm noch die Ehre zuteil, der Königin im privaten Gespräch von seinen Abenteuern erzählen zu dürfen.

Durch diese Seereise war Drake nun ein hochgeschätzter, sehr vermögender und berühmter Mann geworden. Am 1 April 1581 wurde er schließlich von Königin Elizabeth zum Ritter geschlagen und somit in den Adelsstand erhoben. Im selben Jahr wurde Sir Francis Drake in das englische Parlament berufen, wo er bis 1583 als sehr prominenter Abgeordneter fungierte.
Als Drakes erste Frau Anfang des Jahres 1583 verstarb, heiratete er im Winter 1584-85 eine junge wohlhabende Frau, mit dem Namen Elizabeth Sydenham.
Während Drake nun die Vorzüge der Lebensweise eines englischen Gentlemans kennen lernte, verschlechterten sich die Beziehungen zwischen England und Spanien rapide. Als Phillip II König von Spanien ohne Vorwarnung alle englischen Schiffe, die sich in seinen Häfen aufhielten beschlagnahmte, antwortete Königin Elizabeth damit, dass sie Truppen in die Niederlande sendete, um die Protestanten zu unterstützen.
Außerdem beauftragte sie Sir Francis Drake im Juli 1585, spanische Besitztümer anzugreifen um Vergeltung zu üben.

Am 14. September schließlich stach Drake mit einer beeindruckenden Flotte von insgesamt fünfundzwanzig Schiffen erneut in See, um seine Mission zu erfüllen. Zehn Monate später kehrte Drake wieder nach England zurück. In der Zwischenzeit war es ihm gelungen Santiago, Santa Domingo, sowie in Florida auch noch - Sankt Augustine - zu erobern. Zudem war er auch noch auf - Roanoke Island - wo er englischen Siedlern Unterstützung brachte.

Im April 1587 erhielt Drake einen neuen Befehl von ihrer Majestät Königin Elizabeth.
Der Befehl lautete Schiffe zu attackieren, die sich aus spanischen und portugiesischen Häfen heraus- oder hineinbewegten. Mit einem Überraschungsangriff eroberte Sir Francis Drake daraufhin den Hafen von Cadiz, zerstörte eine stattliche Anzahl feindlicher Schiffe und nahm Cape Vincent in Besitz. Dadurch waren die Engländer in der Lage die Nachschublinien der Spanier entscheidend zu schwächen. Nachdem das Ziel erreicht war, nämlich zu verhindern, dass es König Phillip von Spanien gelang eine Armada gegen England aufzustellen, segelte Drake wieder nach England zurück.

Drake beschwor daraufhin unaufhörlich die Notwendigkeit zu Vorsichtsmaßnahmen gegenüber zu erwartenden Racheakten seitens der Spanier. Er schlug vor, den Spaniern zuvorzukommen und sie mittels einer groß angelegten Offensive zu vernichten. Jedoch verfügten andere Stimmen bei Hofe über mehr Einfluss, und so verblieb die Flotte in heimatlichen Gewässern. Der Angriff der Spanier kam schließlich im Jahre 1588.

Sir Francis Drake war diesmal zweiter Kommandant unter dem Oberbefehl von Lord - Admiral Howard of Effingham. In einer Reihe kleinerer Seegefechte gelang es den Engländern die Spanier vorerst zurückzuschlagen. Die Engländer waren zwar zahlenmäßig unterlegen, doch durch die technische Überlegenheit ihrer Schiffe, wie etwa Beweglichkeit und die Art der Bewaffnung, konnten sie dieses Manko ausgleichen.
In einer großen Seeschlacht, die sich vom 21. bis zum 29. Juli hinzog, gelang es Drake schließlich, nach erbitterten Gefechten das Kommando-Schiff eines spanischen Geschwaders, es handelte sich um die - Rosario - welche auch eine große Menge an Geld und Juwelen an Bord hatte - zu entern.
Wieder war es ihm also tatsächlich gelungen, erneut als strahlender Sieger dazustehen, um seinem Ruf wiederholt gerecht zu werden.

Königin Elizabeth startete im Frühjahr des nächsten Jahres ihrerseits einen Angriff auf die Spanier. Die Kommandeure waren Sir Francis Drake sowie Sir John Norris. Die Armada bestand aus schätzungsweise 180 Kriegsschiffen, aber diese Mission stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Bevor die Flotte Spanien überhaupt erreichte, war sie beinahe in alle Winde zerstreut. Als ein Teil schließlich Spanien erreichte, starteten sie einen Angriff auf Corunna. Es gelang ihnen jedoch nicht die Stadt zu erobern oder irgendwelche spanischen Schiffe. Daraufhin versuchte man die Stadt Lissabon einzunehmen, was abermals misslang. Als anhaltend schlechtes Wetter auch noch verhinderte die Azoren anzulaufen, beschloss man schließlich nach England zurückzukehren. Bei dieser Mission verloren die Engländer mehr als tausend Männer. Dies war das erste Mal das Drake, noch dazu bei seiner größten Mission sein Ziel nicht erreicht hatte, ja er war schlichtweg gescheitert.
Die nächsten Jahre lebte Drake in Devon und im Jahre 1593 kehrte er in das Parlament zurück. Seine Leidenschaft für Seeabenteuer ließ allerdings niemals nach.
Als ihn die Königin erneut mit einer Mission beauftragte, zögerte er keinen Moment das trockene Element wieder zu verlassen. Es störte ihn auch nicht, dass er das Kommando über die Flotte mit - Sir John Hawkins - teilen musste. Dieses Unternehmen wurde zum größten Teil von Königin Elizabeth finanziert sowie von mehreren Aktiengesellschaften.

Die Flotte bestand aus 26 Schiffen mit schätzungsweise 2.500 Mann und machte sich im August des Jahres 1595 auf den Weg in die Karibik um wieder einmal die Spanier zu attackieren. Mehrere Versuche Grand Canary und San Juan zu erobern, schlugen allerdings fehl. Die Frustration auf Seiten der Engländer war groß, und entlud sich schließlich in einigen Aktionen, wie denen auf Rio de la Hacha, Santa Marta und Nombre de Dios, die alle in Feuer aufgingen. Ein Versuch über Land Panama zu erreichen misslang ebenfalls.

Mittlerweile war Drake auch an der Ruhr erkrankt, und es passte zu der missratenen Mission, dass plötzlich ernsthafte gesundheitliche Komplikationen noch hinzukamen.
Als Folge der Krankheit verstarb - Sir Francis Drake - schließlich am 28. Januar 1596, an Bord seines Schiffes vor der Insel Puerto Bello. Am darauf folgenden Tag wurde sein Leichnam verbrannt und seine Asche dem Meer übergeben.